WAZ; 20/12/1997
"Omnia" bezeichnet die allumfassende Weitsicht, in der Gegensätze mitein- ander harmonieren. Die Künstlerin Laura Hernández versucht, dieses kosmische Gefühl spürbar werden zu lassen.
Vier Jahre hat die Mexikanerin an diesem Projekt gearbeitet, das nun im Lichthof des Museums installiert worden ist. Hernández lebt nicht haltlos in einem entgötterten, absurden Kosmos, sondern ist vertrauensvoll verwurzelt in den heimatlichen Mythen.
Deren optische' Manifestationen hat sie künstlerisch mit individuellen Stilelementen zu einem ganz eigenen.phantastischen Expressionismus vereint. Mit immer wiederkehrenden Symbolen wie Frosch,Taube und Mondkreislauf veranschaulicht Hernández den Kreislauf von Leben zu Tod zu Leben zu Tod... In manchen der großformatigen Bilder wird diese auch tröstliche Anschauung eindeutig, in anderen verrätselt zu optischen Signalen verdichtet ~ immer jedoch vital und starkfarbig.
Einflüsse aus der lateinamerikanischen Volkskunst haben Hernández entscheidend geprägt - besonders deutlich wird das in den riesigen PappmacheKöpfen, die für den Karneval wie für eine archaische Beerdigunggleichermaßen angefertigt scheinen. etz